Steinhöfel

28
Aug.

SUNfarming und SPIE realisieren Umspannwerk aus größtem Agri-Solar-Projekt in Europa

Die Kombination aus Solarstromproduktion und Landwirtschaft sorgt für effiziente und nachhaltige Flächennutzung. Nach Fertigstellung beträgt die installierte Leistung der Anlage 753 Megawatt-Peak. Die Installation des Umspannwerks im brandenburgischen Steinhöfel beginnt im dritten Quartal 2025.

Steinhöfel, 28. August 2024 – Die SUNfarming GmbH (der führende Entwickler und Investor für Agri-Photovoltaikanlagen in Deutschland) realisiert in Zusammenarbeit mit SPIE (dem unabhängigen europäischen Marktführer für multitechnische Dienstleistungen in den Bereichen Energie und Kommunikation) das Umspannwerk für grünen Strom aus Europas größtem Agri-PV-Projekt „Klimapark Steinhöfel“. Dieser erstreckt sich über acht Ortsteile und wird eine installierte Gesamtanlagenleistung bis 753 Megawatt-Peak (MWp) ans Netz bringen. Die Anlage mit insgesamt vier Transformatoren sorgt dafür, dass die erzeugte Energie zuverlässig über 110-Kilovolt-Kabelsysteme in das bestehende Hochspannungsnetz des regionalen Verteilnetzbetreibers E.DIS eingespeist wird.

Der Klimapark Steinhöfel ist ein Leuchtturm-Projekt der Photovoltaikbranche und kombiniert die nachhaltige Energieerzeugung mit echter landwirtschaftlicher Produktion auf einer Fläche von rund 500 Hektar. Innovative Konstruktionen und Technologien ermöglichen eine effiziente und nachhaltige Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Flächen mit Licht- und Regenwassermanagement unter den nach DIN SPEC auf einer Mindesthöhe von 2,10 Metern bifazialen Glas-Glas-PV-Modulen. Diese Doppelnutzung hat nachhaltig positive Effekte für das Tierwohl und die Haltungsform, die Biodiversität, die CO2-Reduktion, den Grundwasserschutz und die landwirtschaftliche Ertragssicherung auf den bislang schwer bewirtschaftbaren sandigen Böden in dieser Region. Das landwirtschaftliche Konzept für den Klimapark Steinhöfel hat SUNfarming in enger Zusammenarbeit mit einer landwirtschaftlichen Beratung der Agrarbetriebe vor Ort und den örtlichen Landwirten entwickelt und innerhalb von vier Jahren Entwicklungszeit zur Baugenehmigungsphase gebracht. Nach dem Bau der Agri-PV-Anlagen sollen die landwirtschaftlichen Böden als mehrjährige Futtermittelproduktionsflächen sowie als temporäre Portionsweiden für die Kälber- und Färsenzucht genutzt werden.

SPIE erbringt bei diesem Projekt sämtliche Leistungen von der Baugenehmigungs- und Ausführungsplanung über die gesamte Materialbeschaffung für das Umspannwerk, Primär- und Sekundärplanung bis zur Montage und Inbetriebnahme. „Mit unseren technischen Lösungen ermöglichen wir die Einbindung erneuerbarer Energien und schaffen damit die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Energiewende und eine klimafreundliche Zukunft“, sagt Burkhard Sager, Leiter des Geschäftsbereichs High Voltage von SPIE Deutschland & Zentraleuropa. „Wir bündeln unsere jahrzehntelange Erfahrung, um dieses komplexe Projekt zu realisieren“, ergänzt Hannes Weinreich, Leiter der Abteilung Green Substations im Geschäftsbereich High Voltage von SPIE Deutschland & Zentraleuropa. „Die Herausforderungen liegen dabei vor allem in dem eng getakteten Zeitplan, bei dem viele Arbeitsschritte exakt ineinandergreifen müssen, damit ein Vorhaben dieser Größenordnung gelingt.“

„Der Klimapark Steinhöfel ist das größte SUNfarming-Pionier-Projekt, welches wir mit den Satzungsbeschlüssen in allen Ortsteilen erfolgreich in knapp vier Jahren entwickelt haben“, erklärt Martin Tauschke, Mitgründer und Geschäftsführer von SUNfarming. „Dieses anspruchsvolle Projekt können wir nur aufgrund der sehr guten und engen Kooperation mit der Gemeinde Steinhöfel, den Bürgern der Region, dem Landkreis Oder-Spree, unseren landwirtschaftlichen Verpächtern sowie unseren technischen Partnern realisieren.“ SUNfarming entwickelt und erforscht seit mehr als 10 Jahren eigenentwickelte Agri-PV-Systeme. „Unsere Agri-PV-Lösungen überzeugen Landwirte und Investoren gleichermaßen“, erklärt Edith Brasche, Geschäftsführerin Projektentwicklung bei SUNfarming. „Derzeit befinden sich mehrere Gigawatt Agri-PV-Anlagen in unserer Entwicklung – sowohl in der Anwendung über Pflanzen- und Obstbau als auch für die Haltung von Mutterkühen und Kälbern, Geflügel und Damwild. Der Klimapark Steinhöfel ist Teil unserer Forschung, mit der wir belegen, dass Agri-PV-Anlagen Umwelt, Natur und Grundwasser gegen Klimawandel schützen und echte Wertschöpfung in ländliche Regionen bringen“, so Brasche.
Die Arbeiten für das Umspannwerk beginnen voraussichtlich im dritten Quartal 2025, die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2026 geplant. Ab Inbetriebnahme werden erste Teile des Agri-PV-Parks in Steinhöfel über das Umspannwerk direkt ans Netz gehen.

Die E.DIS Netz GmbH als Treiber der Energiewende, ist stolz darauf, ihre Expertise und Unterstützung in diesem wegweisenden Projekt einzubringen. Als langjähriger Befürworter und Treiber der Energiewende in der Region engagiert sich die E.DIS Netz GmbH maßgeblich für die Bereitstellung des Netzanschlusses im Umspannwerk Steinhöfel, das als Dreh- und Angelpunkt für die Einspeisung von grünem Strom aus Europas größtem Agri-Solar-Projekt dient. „Unsere Partnerschaft in diesem Projekt unterstreicht unser kontinuierliches Engagement, innovative Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln“, betont Petra Kortenkamp, Leiterin Individualkunden bei der E.DIS Netz GmbH. „Seit über zwei Jahren sind wir intensiv an der Planung und Realisierung des technischen Netzanschlusses beteiligt, der es ermöglicht, die erzeugte erneuerbare Energie effizient in das Netz zu integrieren. Unser Fokus liegt dabei auf einer zukunftsweisenden und sicheren Energieinfrastruktur.“ Die E.DIS Netz GmbH sieht in diesem Projekt nicht nur eine bedeutende Investition in die regionale Energiewirtschaft, sondern auch einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen Zukunft. „Dieses Projekt demonstriert eindrucksvoll, wie Zusammenarbeit und technologische Innovationen den Weg für eine nachhaltige Energiezukunft ebnen können. Wir sind fest entschlossen, unseren Beitrag zur Energiewende weiter zu verstärken und innovative Projekte zu fördern und durchzuführen, die die Energiewende vorantreiben“, fügt Petra Kortenkamp hinzu.

6
Apr.

Hühner unter Strom

Artikel erschienen in der taz, 04. April 2022 von Uwe Rada

Unten Landwirtschaft, drüber Solarenergie: Die Grünen wollen mit einem Osterpaket sogenannte Agri-Photovoltaik-Anlagen stärker fördern. Brandenburgs größte Anlage ist in Steinhöfel geplant.

„Klimapark“ nennt die Firma SUNfarming aus Erkner das Vorhaben. Neben der Fläche in Tempelberg sollen in sieben weiteren Ortsteilen von Steinhöfel Agri-PV-Anlagen entstehen. „Insgesamt planen wir mit einer Fläche von 550 Hektar“, sagt SUNfarming-Geschäftsführer Martin Tauschke der taz. Fast 500 Megawatt Energie sollen die Photovoltaik-Anlagen erzeugen. Das ist mehr als das Heizkraftwerk Mitte in Berlin, das mit 440 Megawatt bis zu 600.000 Haushalte mit Strom versorgen kann.

Hier geht es zum taz Artikel

9
Dez.

SUNfarming plant 500 MW Agro-Solarpark in Brandenburg

Der nachfolgende Artikel ist am 04.Dezember 2020 im Spreejournal Fürstenwalde erschienen (von Bettina Winkler)

Steinhöfel setzt auf die Sonne
Fünf Landwirte aus dem Amt Odervorland stellen Flächen für Photovoltaik-Park bereit, der einer der größten in Brandenburg werden soll.

Landwirte der Region sind seit Jahren besorgt und kämpfen um den Erhalt ihrer Betriebe. Aufgrund des Klimawandels haben sich die Niederschlagsmengen in den letzten 30 Jahren nahezu halbiert und die Ertragskraft der Böden nimmt immer mehr ab.
Die Sunfarming GmbH aus Erkner verspricht Landwirten aus der Gemeinde Steinhöfel nun Einnahmen unabhängig von der traditionellen Landwirtschaft. Auf ertragsarmen Böden sollen doppelt nutzbare Photovoltaikanlagen aufgebaut werden. Bedeutet: Zum einen wird durch die höher gestellten Module solare Energie erzeugt. Zum anderen können die Flächen darunter noch landwirtschaftlich genutzt werden.


Bäume schirmen Anlagen ab
Angestrebt ist ein Klimapark, der sich auf mehrere Flächen verteilt. Die Anlagen sollen außerhalb des Sichtbereiches stehen und durch Hecken oder Baumreihen abgeschirmt werden. Der Betreiber rechnet mit einer Gesamtleistung von über 500 Megawatt. Damit würde das Zukunftsprojekt zu den größten in Brandenburg gehören. Die Gemeindevertreter sind sich der Bedeutung des Projektes bewusst und sehen eine große Chance für den ländlichen Raum. Einstimmig haben sie beschlossen, die nötige Änderung des Bebauungsplanes und des Flächennutzungsplans in den einzelnen Ortsteilen auf den Weg zu bringen. „Für unseren Betrieb ist das Projekt eine riesige Chance. Wir suchen schon lange nach witterungsunabhängiger Landnutzung, die finanzielle Sicherheit bietet“, sagt Benjamin Meise, Geschäftsführer der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH. „Vielen Bauern steht das Wasser bis zum Hals“. Benjamin Meise hat für den Klimapark schon jetzt stillgelegte oder ertragsschwache Flächen ausgesucht.

Stillgelegte Flächen oder ertragsarme Böden werden mit Modulen bebaut.
Der Kreisbauernverband OderSpree vertritt auch die Meinung, dass Photovoltaikanlagen auf Dächer, Gewerbe- und Sonderbauten sowie Konversionsflächen gehören. Für Freiflächenanlagen seien in erster Linie nicht landwirtschaftliche Flächen zu nutzen. „Bei Agro-Photovoltaikanlagen hingegen gehen die Flächen der Landwirtschaft nicht verloren und können weiter bewirtschaftet werden“, sagt Kreisgeschäftsführer Dr. Karsten Lorenz. Die geplante Anlage in Steinhöfel ist seiner Meinung nach deshalb eher als Pilotanlage zu sehen, in der sich mehrere Landwirte zusammengeschlossen haben, um die neue Art der Bewirtschaftung unter Photovoltaik auf sehr ertragsschwachen Standorten hinsichtlich Ökonomie und Wirtschaftlichkeit zu testen.

Für Sunfarming aus Erkner ist der Solarpark in der geplanten Größenordnung ein Pilotprojekt.