Unter der Moderation von Simon Schoon, Projektleiter des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V. stellt SUNfarming Geschäftsführerin Edith Brasche die SUNfarming Agri- und Moor-PV-Konzepte und Lösungen für die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung von Grünland- und Moorflächen vor. Helmut Wahl, Berater Energietechnik der Landwirtschaftskammer Niedersachsen informierte über die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Agri-PV im Vergleich zu klassischen Freiflächen-PV-Anlagen. Im Rahmen der offenen Diskussionsrunde wurden Fragen rund um die Realisierung und Genehmigung entsprechender Agri- und Moor-PV-Lösungen erörtert. Bei der anschließenden Besichtigung auf Hof Hanken in Elsfleth berichtete Landwirt Dirk Hanken, wie hervorragend die Moor-PV-Pilotanlage von SUNfarming von seinen Rindern auf der Moor-Weidefläche angenommen worden ist. Dabei ist besonders auffallend, dass die Grasnarbe unter den Modulen völlig gleichwertig zur Weidefläche ohne Solarmodule bleibt, die Vegetation bleibt unter der Anlage optimal intakt. Lena Weber und Frau Dr. Dina Hamidi von der Uni Göttingen stellten erste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Tierhaltung unter Agri-PV auf Moor vor. Viele der interessierten Besucher gaben in der abschließenden Befragung an, konkret Agri-PV bzw. Moor-PV-Projekte auf ihren Flächen entwickeln zu wollen und informierten sich über Pachtvergütungen und Beteiligungsmodelle für konkrete Vorhaben bei SUNfarming Geschäftsführerin Edith Brasche und Projektleiter Niedersachsen Thomas Reimers.
Herzlich sind auch alle Interessenten ins Forschungs- und Entwicklungszentrum der SUNfarming nach Rathenow bei Berlin, Am Heidefeld 13 eingeladen, wo das Unternehmen alle Typen von Agri- und Moor-PV mit Pflanzenbau und Tierhaltung detailliert vorstellt. Terminanfragen richten Sie bitte an e.brasche(at)sunfarming.de.
Das SUNfarming Agri-Solar Anlagen, mit einer maximalen Höhe von nur 3,6 m mit kleinen Schleppern landwirtschaftlich nutzbar sind, die zukünftig von KI Agri Robotic ersetzt werden können und sich gut ins Landschaftsbild einpflegen hat die Politiker überzeugt. Ebenso das patentierte SUNfarming Regenwasserverteilsystem für flächige Vernässung unter den Modulen wurde gelobt.
Neben der Besichtigung der Anlage wurden folgende Themen bei dem Treffen angesprochen:
- Solar Freiflächen werden zurzeit noch 100 % vom Energieminister/Umwelt verantwortet. Landwirte und SUNfarming fordern, dass für Agri-Solar Anlagen das Agrarministerium ein Mitspracherecht bei Genehmigungen erhalten muss.
- Eine weitere Forderung ist, dass Agri-Solar in Landschaftsschutzgebieten, wie bereits in anderen Bundesländern, genehmigungsfähig sein muss aufgrund der hier möglichen landwirtschaftlichen Produktion.
- Vor dem Hintergrund, dass Flächenstilllegungen (GAP 4-10 % Brachen), auch zukünftig mit Agri-Solar kombinierbar sind - wird dieses auch in Sachsen-Anhalt dazu führen, dass sowohl Landschaftsschutzgebiete als auch Standorte mit besseren Böden, für Agri-PV geöffnet werden sollten.
- Nach Ansicht der SUNfarming ist es unverständlich warum für landwirtschaftliche Agri-Solar Anlagen noch Flächennutzungspläne nötig sind. Da es sich bei Agri-Solar weiterhin um eine landwirtschaftliche Nutzung handelt darf es nicht wie eine reine Freiflächenanlage behandelt werden, erklärt Peter Schrum, SUNfarming Gründer.
Dorfstrom-Konzepte und Schulgärten:
Um die Akzeptanz nochmals deutlich zu steigern, gibt es bei SUNfarming bereits regionale Dorfstrom-Konzepte, wo die Gemeinde günstigeren Strom erhält. Das Dorfstrom-Konzept - wurde ebenfalls sehr begrüßt. Genauso wie der SUNfarming-Schulgarten der in Gemeinden mit Agri-Solarflächen ab 50 ha der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird um für die gemeinsame Nutzung zum Anbau von Gemüse, Obst oder für Geflügelhaltung, für Schulen und Kindergärten zur Vermittlung von gesunder Ernährung.
Im Rahmen von GLÖZ 8 (Gesunder landwirtschaftlicher ökologischer Zustand) darf eine Stilllegungsfläche erst im September beweidet oder gemäht werden. Für diese agrarpolitische Regelung kombiniert SUNfarming Blühwiesen mit Agriphotovoltaik.
Über 40 verschiedene Wildblumensamen sind in der Spezial-Mischung enthalten. Darunter diverse Kleearten, Wiesenflockenblume, Natternkopf, Klatschmohn, Echter Pastinak und Wiesensalbei. Der Bestandteil an Wildblumen in der SUNfarming Mischung ist REWISA zertifiziert (Regionale Wildpflanzen Samen). Verschiedene Gräser in der Mischung erhöhen die Futterqualität und Weidetauglichkeit. Sie verbessern die Bodenstruktur, unterdrücken Unkraut und verschaffen Anpassung an trockenen oder feuchten Boden.
Für Biodiversitätsflächen mit natürlicher Artenvielfalt eignen sich Agri-Photovoltaikanlagen die ca. 2,1m an der untersten Kante sind. Generell sollen sich die gesäten Wildkräuter selbst über Samen vermehren. Ein Schnitt oder Mulchen sollte daher erst nach dem Versamen oder gar nicht erfolgen.
Durch die Verschattung und das dadurch kühlere Klima ist die Verdunstung unter den Paneelen wesentlich reduziert. Auch zwischen den Paneel-Reihen, wirkt der Schattenwurf vom Modultisch dem Austrocknen entgegen. Unter den Paneelen entwickeln sich Blühpflanzen verstärkt im zweiten Standjahr und können sehr lange blühen. Die Regenwasserverteiltechnik macht sich positiv bemerkbar, in diesem Bereich gedeihen die Pflanzen auf leichtem Boden besser.
„Aus meiner Sicht lohnt es sich unter Agri-PV-Anlagen eine sehr vielseitige Mischung einzusetzen, die sich der Umwelt anpassen kann (unterschiedliche Verschattung, unterschiedlicher Boden, unterschiedliches Klima je nach Standort auch innerhalb der Anlage). Es sollte nicht nur auf einzelne Gräser/Blühpflanzen gesetzt werden. Es können trockenverträgliche Pflanzen eingesetzt werden als auch feuchtigkeitsliebende,“ erklärt Michael Bleiker, SUNfarming Projektleiter Forschungs- und Innovationszentrum Rathenow.
Die für SUNfarming produzierte Wildblumenmischung kann jetzt auch unter dem Handelsnamen SUNfarming B1 über „Samen Schwarzenberger“ bezogen werden.
So kann Agri-Photovoltaik aussehen: Kohlrabi gedeiht gut unter Solarpaneelen und liefert eine reiche Ernte.
Am Ende lenkt der Film den Blick auf eine dritte Möglichkeit, der die Konflikte womöglich entschärfen könnte: Agri-Photovoltaik. Dabei werden Solarpaneele mit so viel Bodenabstand angelegt, dass darunter weiterhin Landwirtschaft möglich bleibt, von Mutterkuh- und Kälber- oder Geflügelhaltung bis zum Anbau von Obst, Gemüse, Wein oder Arzneipflanzen.
In Deutschland steckt diese Technologie noch in den Kinderschuhen. Doch ein Versuchsfeld im brandenburgischen Rathenow demonstriert, was möglich ist. Unten grasen Kühe, scharren Hühner, wachsen Himbeeren, Kartoffeln oder Kohlrabi. Darüber wird Strom geerntet. Der Landwirt profitiert dabei sowohl von der Energieerzeugung als auch von den Erträgen seines Anbaus.
Doch viele Bauern zögern, in Agri-Photovoltaik zu investieren und ihre Bewirtschaftung anzupassen. "Gefragt sind Ackerhelden, die sich zutrauen, Landwirtschaft und Energiewirtschaft zu kombinieren", sagt Peter Schrum, Gründer der Betreiberfirma SUNfarming.
„Wir bieten Lösungen für Landwirte an, die auf ihren Feldern zum Beispiel Kühe halten wollen. Dann kann man unsere Photovoltaik-Schutzdächer aufstellen, die Wind und Sonne durchlassen und vor Regen schützen“, sagt Uwe Brandt, SUNfarming Projektentwickler Büro Nord-Ost. „Somit kann man Viehhaltung und Energiegewinnung kombinieren und diese Doppelnutzung ist auch förderfähig. Für uns war die diesjährige Mela ein voller Erfolg. Wir konnten vielen interessierten Landwirten das nötige Wissen über die Produkte vermitteln und etliche Kontakte herstellen“, sagt Brandt. Die Resonanz sei sehr positiv gewesen. „Wir wollen im kommenden Jahr gerne wiederkommen und die Photovoltaik-Dächer erneut vorstellen“, so der Projektentwickler.
(Foto/Quelle: Bauernverband)
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