Wirtschaftliche und klimapolitische Interessen gleichzeitig vorantreiben war das Ziel von Wirtschaftsminister Habeck und Agrarminister Özdemir in Südamerika. Erste Station der sechstägigen Reise war Brasilien.
Wirtschaftsminister Robert Habeck und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sind für sechs Tage nach Südamerika gereist - laut Wirtschaftsministerium vor allem, um die Wirtschaftsbeziehungen und die Klimakooperation mit Brasilien und Kolumbien zu intensivieren.
Habeck kündigte an, "grüne Wertschöpfungsketten für mehr Wohlstand und Klimaschutz" aufbauen zu wollen. Auch über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten soll gesprochen werden.
Die Regierungen des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro "gehen engagiert gegen die Klimakrise und die illegale Entwaldung vor und bringen die Dekarbonisierung konsequent voran", so Habeck. "Diesen Schwung wollen wir nutzen, um den globalen Herausforderungen zusammen als Demokratien zu begegnen und gemeinsam grüne Wertschöpfungsketten über den Atlantik für mehr Wohlstand und Klimaschutz aufzubauen."
Brasilien und Kolumbien spielten "mit ihren Potenzialen für erneuerbare Energien und bedeutenden Rohstoffvorkommen eine Schlüsselrolle beim globalen Klimaschutz und der Umstellung unserer Volkswirtschaften hin zu grünen, nachhaltigen Modellen", teilte Habeck weiter mit.
Berlin, 28.02.2023 – Die Energiewende mit Wasserstoff in Deutschland ist auch aus eigener Kraft möglich. Diese Ansicht vertritt Peter Schrum, Firmengründer und Hauptgesellschafter der SUNfarming GmbH sowie ehrenamtlicher Präsident des Bundesverband Regenerative Mobilität, im Interview bei „Aufgeladen – Der Energie-Podcast von lekker“. „Die Politik hat die Richtung erkannt. Sie hat nicht nur Agri-Solar, sondern auch Wasserstoff als großes Ziel vorgeschrieben und versucht jetzt die ersten gesetzlichen Schritte zu gehen. Die Politik hat aber noch nicht das große Ziel erkannt, nämlich wie man es machen muss. Es braucht eine gesetzliche Regelung, damit es sich für die Stadtwerke in Deutschland lohnt in Elektrolyseure zu investieren, den Strom der Windkraftanlagen und von den großen Solaranlagen abzukaufen und diesen dann als ihr eigenes Gas, als ihr Regio-Wasserstoff-Gas, in die Leitungen zu bringen. Das ist noch nicht ganz erkannt von der Politik, weil die gesetzlichen Initiativen weit weggeschoben wurden.“ Der Bundesverband Regenerative Mobilität fordert ein Wasserstoffeinspeisegesetz für Deutschland. Die SUNfarming GmbH hat mehr als 1.300 Photovoltaik-Anlagen bundesweit realisiert. Ihre Agri-Solar-Parks produzieren einerseits Sonnenstrom und lassen andererseits den landwirtschaftlichen Anbau unterhalb der Solaranlagen zu. „Wenn wir energetisch unabhängig werden wollen, und das ist ja politisches Ziel, müssen wir fünf Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland, und zwar die schlechtesten fünf Prozent, für Agri-Solar oder Agri-Photovoltaik einsetzen. Wenn wir das tun, dann haben wir genügend Energie auch den Wasserstoff selbst zu produzieren. Fünf Prozent ist keine große Zahl.“ Deutschland wäre damit in der Lage, den für die Energiewende notwendigen Wasserstoff vollständig selbst zu produzieren und zu verarbeiten. In dem rund 30-minütigen Podcast erzählt Peter Schrum, wie er auf die Idee der Agri-Solaranlagen gekommen ist, warum Regionalstrom immer interessanter wird und weshalb ihm Fachkräfte- und Materialmangel keine Sorgen bereiten.
„Aufgeladen – Der Energie-Podcast von lekker“ ist auf den bekanntesten Plattformen (u. a. Spotify, Apple, Amazon) verfügbar.
Ein Interview mit Christian Knees, Diplom-Ingenieur Agrar. Christian und Ulrike Knees betreiben 2000 Hektar Landwirtschaft in Brandenburg und halten Mutterkühe zum Teil unter Photovoltaikmodulen.
Nach einem Jahr Entwicklungs- und Pilotphase für die erste eigenentwickelte und jetzt in Realisierung befindliche Floating-PV-Anlage der SUNfarming werden derzeit die insgesamt 143 Pontos der 750 kWp-Solaranlage auf den Kiessee der Kieswerke Laprell KaphofGmbH & Co KG montiert. Zuvor waren bereits Betonfundamente für die Verankerung der Floating-PV-Anlage auf den Grund des Sees in ca. 10 m Tiefe verbracht worden. Insgesamt 1.716 bifaziale Glas-Glas-Module, 4 Wechselrichter und 1 Trafo werden dem Kieswerk Eigenstrom liefern und somit erheblich zur Energiekostensenkung und CO2-Neutralität des Kunden beitragen. Insgesamt 16 Monteure und 2 Bauleiter bauen die Anlage in ca. 10 Wochen vor Ort auf, der Netzanschluss soll im April erfolgen.
Artikel erschienen im Bauernblatt, 26.11.2022, von Sven Tietgen
Kann Agri-Photovoltaik Streitigkeiten unter den Akteuren aus Landwirtschaft und Naturschutz überbrücken und zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten? Geht es nach den Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis auf der Infoveranstaltung der Naturfreunde Schleswig-Holstein am vergangenen Wochenende in Kiel, ist die Antwort ein eindeutiges Ja. Auch die organisierten Naturschützer sprachen dort von einer Win-win-Situation, forderten aber weitere Untersuchungen.
Im Feld der Erneuerbaren Energien ist Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ein relativ neues Konzept, das Landwirtschaft mit der Energiegewinnung aus der Sonne verbindet. Grob zusammengefasst: Am Boden wachsen Kulturpflanzen oder weiden Tiere, darüber oder daneben erzeugen Solarmodule Strom. Das Thema stieß bei der Veranstaltung im Kieler Wissenschaftspark auf großes Interesse: Hans-Jörg Lüth, Vorsitzender des Naturfreunde-Landesverbandes, begrüßte über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Landwirtschaft, Politik, Wissenschaft, Fachplanung und Naturschutz – und präsentierte bereits zum Auftakt erste Forderungen.
Mehrere Tausend Landwirte aus Deutschland, aber auch aus Ländern wie Polen, Ungarn, der Schweiz, Österreich, Kanada und den USA - informierten sich am SUNfarming Messestand über Agri-PV-Lösungen sowohl für Tiere als auch für Sonderkulturen. Mehr als 1.000 Hektar potenzieller Agri-Solar-Flächen konnten in die frühe SUNfarming-Planung in Deutschland aufgenommen werden.
Schon seit mehr als 10 Jahren hat SUNfarming mit eigenen Ingenieuren die Agri-PV-Lösungen mit Glas-Glas-Modulen und Regenwasserverteilsystem unter den Modulen entwickelt und in verschiedenen Entwicklungsländern der Welt unter extremen Klimabedingungen sowie mit verschiedensten Pflanzentypen langjährig erforscht. Aufgrund der Klimaveränderungen sowie auch der Energiekrise in Deutschland waren LandwirtInnen aus ganz Deutschland und den Nachbarländern stark an den SUNfarming-Lösungen interessiert. Besonders begeisterte die durchdachte Lösung für die ganzjährige Haltung von Tieren auf Weideflächen, die durch Agri-PV geschützt sind.
Durch die Regenwasserteilung und die semitransparenten Module, die ca. 15 % Licht durchlassen, wird das Pflanzenwachstum unter den Modulen gesichert, CO2 bleibt im Boden durch die flächige Feuchtigkeitsverteilung. Der landwirtschaftliche Status der Flächen bleibt bei SUNfarming Agri-PV erhalten. Als Partner der LandwirtInnen legt SUNfarming besonders wert auf das landwirtschaftliche Konzept, das gemeinsam mit dem Landwirt und seinem landwirtschaftlichen Berater entwickelt wird. SUNfarming Agri-PV ist ideal für Flächen mit niedrigen Bodenpunkten sowie Ackerflächen für Sonderkulturen (Obst/Gemüse) und für die tierwohlgerechte Viehhaltung geeignet sowie auch für Moorflächen, die wieder vernässt werden sollen.
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