Mit SUNfarming Food & Energy Gewächshäusern parallel Solarenergie produzieren und Nahrungsmittelsicherheit herstellen -auf gleicher Landfläche- ist das Ziel eines deutsch-afrikanischen Forschungsprojekts unter Beteiligung der SUNfarming und dem Forschungszentrum Jülich, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund zwei Millionen Euro fördert.

"Afrika ist ein zentraler Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Ziel ist, Afrika in die Lage zu versetzen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, es geht aber auch um eine neue Partnerschaft für nachhaltige Energieversorgung. In dem Projekt YESPV-NIGBEN wird deutsches Know-how helfen, die Nahrungsmittelversorgung in Westafrika zu verbessern. Wir unterstützen mit Forschung und Innovation so nachhaltige Geschäftsmodelle und Perspektiven für die Menschen in ihren Heimatländern Nigeria und Benin", so Forschungsstaatssekretär im BMBF Thomas Rachel.

Mit dem auf drei Jahre angelegten Projekt YESPV-NIGBEN ("Ertragsanalyse und sozioökonomische Folgenabschätzung von Photovoltaik unterstützter Nahrungsmittelerzeugung und -trocknung im tropischen Klima Nigerias-Benins") leisten Forscherinnen und Forscher aus Nigeria, Benin und Deutschland einen Beitrag, dieses Problem zu lösen: Um Landnutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft und Energiegewinnung zu reduzieren, werden kombinierte "Photovoltaik-Gewächshäuser" für den Anbau von Ost und Gemüse entwickelt. Das an die lokalen Bedingungen angepasste Photovoltaik-System erlaubt, Strom für das Gewächshaus und das örtliche Versorgungsnetz zu erzeugen. Gewächshäuser sind die Grundlage für eine planbare, kontinuierliche Produktion von Nahrungsmitteln. Parallel dazu werden Trocknungsanlagen mit der gewonnenen Solarenergie betrieben, Belüftungs- und Managementsysteme entwickelt. Das Ziel: lokale Feldfrüchte effektiver als bisher haltbar machen. So können auch Überschüsse in großen Mengen verarbeitet werden.

„Wir waren im August in Nigeria und Abuja beim Kick Off Meeting, erklärt uns Holger Schönherr, SUNfarming Projektpartner. „Jeder fünfte Einwohner Afrikas hungert. Starkregenperioden wechseln sich mit extremer Trockenheit ab. In Nigeria und Benin können genügend Nahrungsmittel produziert werden, aber die Verteilung und die Haltbarmachung stellen zwei der Hauptprobleme dar. So verrotten zur Erntezeit 60 % der Feldfrüchte. Wir von SUNfarming sind überzeugt, mit Food & Energy Anlagen durch nachhaltige Energie und Trocknungsverfahren zur Nahrungsmittelsicherheit beitragen zu können“, so Holger Schönherr weiter.

Bei der Übergabe der Förderurkunden: (v.l.) Prof. Uwe Rau, Direktor des Instituts für Photovoltaik, Dr. Solomon Agbo, Unternehmensentwicklung, Vorstandsmitglied Prof. Harald Bolt, Mobolaji Sakirat Ogundero, stellvertretende nigerianische Botschafterin in Berlin, Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB, Peter Schrum, SUNfarming, und Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts für Pflanzenwissenschaften.
Copyright: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

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